17.04.2020
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Quelle: AWO Landesverband Brandenburg e. V.
Die zunehmende Verbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 hat das Land Brandenburg weiterhin fest im Griff. Die Zahl der (Neu-) Infektionen und Todesfälle steigt, wenn auch langsamer als zuvor. Die derzeitige Situation hat drastische Auswirkungen auf das tägliche Leben. Besonders betroffen sind die Mitarbeitenden in den stationären Einrichtungen und vielfältigen ambulanten Diensten der sozialen Arbeit, beispielsweise Pflegeeinrichtungen, Wohnstätten für Menschen mit Behinderungen sowie Kinder- und Jugendwohneinrichtungen. Um deren Ängsten, Sorgen und Nöten zu begegnen, startet die AWO Brandenburg eine kostenlose Beratungshotline.
„Seit Beginn der Corona-Krise leisten unsere Mitarbeitenden in den stationären Einrichtungen und vielfältigen ambulanten Diensten der sozialen Arbeit unter dem roten Herz der AWO ihr Menschenmögliches, um die mit den aktuellen Beschränkungen einhergehenden Veränderungen für betreuungs- und pflegebedürftige Menschen so gering wie möglich zu gestalten. Rund um die Uhr. Und oft ohne Rücksicht auf die eigenen Sorgen und Nöte.“, erklärt Anne Baaske, Geschäftsführerin des AWO Landesverbandes Brandenburg e. V.
Seit Inkrafttreten der vorrübergehenden Kontaktbeschränkungen wird u. a. Angehörigen und Freunden der Zugang zu den stationären Einrichtungen der sozialen Arbeit verwehrt. Grund dafür ist, dass keine andere Bevölkerungsgruppe so stark von der zunehmenden Verbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 bedroht ist wie die der betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen. Die Situation ist sowohl für die Mitarbeitenden als auch die Bewohnenden eine große Herausforderung und besondere Belastung.
Cornelia Albrecht, Referentin für Pflegepolitik und Senioren des AWO Landesverbandes Brandenburg e. V., berichtet: „Die Kolleginnen und Kollegen in unseren Pflegeeinrichtungen sind der Infektionsgefahr täglich direkt ausgesetzt, denn sie können ihre Tätigkeit nicht in Heimarbeit erledigen. Darüber hinaus und wider den bundes- beziehungsweise landesweiten Versprechen erfahren wir immer wieder davon, dass es an persönlicher Schutzausrüstung mangelt. Dies führt zu weiteren berechtigten Ängsten.“
„Auch für die Mitarbeitenden in unseren Wohnstätten für Menschen mit Behinderungen sowie Kinder- und Jugendwohneinrichtungen gestaltet sich der Arbeitsalltag derzeit, unter anderem durch die Schließung der Werkstätten beziehungsweise die Einschränkungen im Umgangsrecht, deutlich intensiver als vor Beginn der Corona-Krise. Für die Bewohnenden fühlt sich die Zeit bereits jetzt wie eine Ewigkeit an. Schnelle und unbürokratische Hilfen sind gefragt, aber in der derzeitigen Situation oft nicht möglich. Das sorgt für Frustration und belastet die Mitarbeitenden zusätzlich.“, ergänzt Hanna Steidle, Referentin für Jugendhilfe, Migration und Teilhabe des AWO Landesverbandes Brandenburg e. V.
„Diesen Ängsten, Sorgen und Nöten zu begegnen, ist der AWO Brandenburg eine Herzensangelegenheit.“, unterstreicht Anne Baaske den sozialpolitischen Auftrag der Arbeiterwohlfahrt und verkündet: „Aus diesem Grund starten wir gemeinsam mit unserem langjährigen Partner awo lifebalance eine Beratungshotline für die Mitarbeitenden in unseren stationären Einrichtungen und vielfältigen ambulanten Diensten der sozialen Arbeit.“
Gemeinsam mit den Fachberatenden von awo lifebalance können die Mitarbeitenden im Rahmen einer Kurzzeitberatung die belastenden Situationen erkennen und erste Perspektiven und Lösungen entwickeln. Zum Serviceangebot gehört auch die Weiterempfehlung von spezifischen Kontaktadressen, Beratungseinrichtungen oder Selbsthilfegruppen, die eine langfristige Unterstützung gewährleisten können. Das Beratungsangebot steht allen Mitarbeitenden, auch Führungs- und Leitungskräften, zur Verfügung und kann von diesen individuell abgerufen werden.
Abschließend betonen Cornelia Albrecht, Anne Baaske und Hanna Steidle: „Die Arbeit, die unsere Mitarbeitenden, denen das Wohlergehen der betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen am Herzen liegt, täglich von Mensch zu Mensch leisten, ist unersetzlich. Dafür gebührt Ihnen unserer ganz besonderer Dank.“