Experten sind sich weitgehend einig darüber, dass das Problem der Altersarmut, gerade auch in den ostdeutschen Ländern, in den kommenden Jahren stark ansteigen wird.
Für Gesundheit, Pflege, Wohnung und Mobilität seien gerade für ältere Menschen die Belastungen deutlich gestiegen, heißt es im Forderungskatalog, den die Landesarmutskonferenz anlässlich der Fachtagung veröffentlichte. "Armut im Alter macht ein Altern in Würde unmöglich." Auch in Brandenburg gerieten immer mehr Menschen in Lebenssituationen, die gekennzeichnet seien von Armut, Isolation und Hoffnungslosigkeit.
Angemessene Preise für Mieten, Energie und öffentlichen Nahverkehr fordert daher die Landesarmutskonferenz Brandenburg für ältere Menschen. "Wer im Alter arm wird, der hat keine Chance mehr, sich daraus zu befreien", sagte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes und Gastredner der Tagung.
Für ein Altern in Würde - Forderungskatalog gegen Altersarmut aufgestellt
2009 erhielten den Angaben zufolge Männer in den neuen Bundesländern durchschnittlich 726 Euro Rente, Frauen 641 Euro. Im Vergleich dazu gibt der Statistikbericht für Berlin und Brandenburg die Armutsschwelle in dem Jahr mit 749 Euro an, wie es im Forderungskatalog weiter heißt.
Knapp ein Drittel derjenigen, die im Osten in Rente gingen, wechselten von der Arbeitslosigkeit dorthin. Die Teilnehmenden der Landesarmutskonferenz forderten von der Bundespolitik ein gerechteres Rentensystem und einen gesetzlichen Mindestlohn. Landespolitiker sollten sich dafür beim Bund stark machen.
Auch betroffene kamen zu Wort. Armut im Alter sei nicht nur ein materielles Problem. Arme ältere Menschen würden sich aus Scham abkapseln, meideten die Gesellschaft und vereinsameten so zusehends. Dies sei besonders in ländlichen Regionen zu beobachten.
Die Arbeiterwohlfahrt Landesverband Brandenburg ist neben etwa 30 weiteren Initiativen und Verbänden Mitglied der Landesarmutskonferenz Brandenburg.