Am 25. März 1929 in Bremen geboren, trat er 1947 in die SPD ein. Bereits während seines folgenden Studiums widmete er sich sozialpolitischen Fragestellungen. Sein breites Spektrum an Fachkompetenz umfasste u. a. das Sozialrecht, vor allem Sozial- und Jugendhilferecht sowie die Sozialarbeit. Nach seiner Tätigkeit als Beigeordneter der Stadt Essen erhielt er 1969 den Ruf als Ministerialdirektor in das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit. 1976 wechselte er aus der Theorie eines Ministeriums in die Praxis einer Großstadt – als Beigeordneter der Stadt Duisburg.
Viele Jahre hat Otto Fichtner mit seiner Sachkompetenz in den Fachausschüssen der Arbeiterwohlfahrt auf Bundesebene mitgewirkt. Zahlreiche inhaltliche Positionen der AWO in den 1980er Jahren zeigen sehr deutlich seine Handschrift. 1986 wurde er mit der Marie-Juchacz-Medaille ausgezeichnet. Mit seiner weitreichenden Expertise war er als Bundesvorsitzender der AWO in den Jahren 1989 bis 1991 direkt in die Neugründung der Arbeiterwohlfahrt nach dem Fall der Mauer involviert. Auf der Vereinigungskonferenz 1991 gab er seinen Vorsitz ab, weil er am Aufbau der Sozialbehörden im Land Brandenburg tatkräftig mitarbeiten wollte. Otto Fichter war lange Jahre Präsident des Landesamtes für Soziales und Versorgung und prägte den Aufbau der Landesbehörde maßgeblich mit.
Der gesamte AWO Landesverband Brandenburg e.V. gedenkt Otto Fichtner und trauert mit seiner Familie.