Während beispielsweise im Saarland bei den unter 3-jährigen ein/e Erzieher/in im Durchschnitt 3,2 Kinder betreut, sind es in Brandenburg 6,2 Kinder und damit fast doppelt so viele. Die hohen qualitativen Ansprüche an die frühkindliche Bildung sind so nur bedingt umzusetzen. Eine Verbesserung des Personalschlüssel kostet jedoch viel Geld. Zwar hatte die Landesregierung 2009 den Betreuungsschlüssel von 1:7 auf 1:6 (und bei den Kindern über drei Jahren von 1:13 auf 1:12) verbessert. Im Vergleich mit den westdeutschen Bundesländern ist die Personalsituation allerdings immer noch unbefriedigend. Experten empfehlen bei den Kindern unter drei Jahren einen Betreuerschlüssel von 1:3. Die Freien Wohlfahrtsverbände haben aus diesem Grund bereits 2009 eine Kampagne gestartet, um den Forderungen nach qualitativen Verbesserungen Nachdruck zu verleihen.
Die Situation bleibt angespannt
Die Gründe für die hohe Belastung der Erzieherinnen und Erzieher in Brandenburg sind jedoch nicht nur den fehlenden finanziellen Mitteln geschuldet. Laut Ländermonitor gibt es in Brandenburg einen vergleichsweise hohen Anteil an pädagogischen Fachkräften, die in Teilzeit beschäftigt sind. Dazu kommt, dass in den kommenden Jahren viele Erzieherinnen in den Ruhestand gehen. Und der ab dem 01. August 2013 geltende Rechtsanspruch für alle Kinder unter drei Jahren wird den Bedarf an pädagogischen Fachkräften noch einmal erhöhen.
Hintergrund
Der "Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung ist ein Internetportal, das alle wichtigen Daten und Fakten zu Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege bundesweit sowie für jedes einzelne Bundesland aufbereitet. Hierzu werden Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik ausgewertet.