Missbrauch findet täglich, real und überall statt. Mit der Kampagne „Kein Raum für Missbrauch“ möchte der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs die breite Öffentlichkeit weiter für das Thema sensibilisieren und insbesondere Eltern und Fachkräfte ermutigen, Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt in Einrichtungen nachzufragen und einzufordern, beispielsweise in Kitas, Schulen, Gemeinden, Sport- oder Freizeiteinrichtungen. Orte, an denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten, dürfen keinen Raum für Missbrauch bieten. Präventions- und Interventionskonzepte engen nicht nur die Spielräume der Täter und Täterinnen ein. Sie stärken auch die Fachkräfte in ihrer Rolle als kompetente Ansprechpersonen, denen sich Kinder und Jugendliche auch anvertrauen können, wenn sie außerhalb einer Einrichtung Missbrauch erfahren.
Offen über sexuellen Kindesmissbrauch sprechen
Um die Handlungsspielräume von Tätern und Täterinnen wirksam einzuschränken, muss es einen breiten öffentlichen Diskurs zum Thema sexueller Kindesmissbrauch geben. Daher soll die Kampagne weiter die gesellschaftlichen Tabus aufbrechen, die das Thema umgeben.
Indem die Kampagne informiert und aufklärt, macht sie der Öffentlichkeit Mut, ohne falsche Scham und Peinlichkeit über sexuellen Kindesmissbrauch zu reden. Die Kampagne verzichtet bewusst auf eine skandalisierende und stark emotionalisierende Bildsprache. Statt Angst machender, stereotyper Bilder von heruntergefallenen Teddybären und verlassenen Schaukeln soll das weiße „X“ ein klares Zeichen gegen Missbrauch setzen, es signalisiert: Das Thema ist für uns kein Tabu! Wir wollen Räume für Kinder und Jugendliche sicher vor sexueller Gewalt machen!
Alle stehen in der Verantwortung
Beim Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt stehen alle in der Verantwortung. Jede und jeder muss ihren bzw. seinen Teil dazu beitragen, Kindern und Jugendlichen ein Aufwachsen ohne Missbrauch zu ermöglichen. Die Kampagne strebt daher ein gesamtgesellschaftliches Bündnis an, das allen offen steht – Einzelpersonen genauso wie starken Partnerinnen und Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Jede und jeder kann sich öffentlich zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt bekennen und die Botschaft der Kampagne „Kein Raum für Missbrauch“ in ihrem oder seinem Umfeld verbreiten.
Quelle: www.kein-raum-fuer-missbrauch.de